Die Künstlerin Regina Hellwig- Schmid führt seit Jahren Gespräche mit Menschen, die ihr heim verlassen mussten. sie alle hatten eines gemeinsam: der Neuanfang begann mit einem Koffer.

„Am meisten interessierte mich der Inhalt des Fluchtgepäcks. Es war die Neugierde, denn Kofferinhalte erzählen ihre eigenen Geschichten und lassen die Fantasie aus allen Fugen geraten. Erst 1996 begann ich Koffer zu malen, immer wieder Koffer, in denen sich diese Geschichten wiederfinden. Es entstanden flüchtige Kohlezeichnungen, die ich immer gleich nach einem Gespräch anfertigte und ganze Reihen von Acrylarbeiten, zum Teil collagiert auf altem zermürbtem Papier. Großformatige Leinwandarbeiten entstehen gleichermaßen wie kleine, kleinste Papierarbeiten. Der Koffer ist Motiv, ist Thema und Inhalt zugleich, Transportmittel, Aufbewahrungsort von Vergangenem, Wiedererinnertem und Illusionen. Zu meinen künstlerischen Arbeiten hat sich eine große Koffersammlung gesellt, die mir von den befragten Menschen gegeben wurden, zum großen Teil authentisches Fluchtgepäck, das teilweise einen sehr eindringlichen Eindruck des Fluchtgeschehens und dessen Spuren wiedergibt.“ (Regina Hellwig-Schmid)