Rückblick

Der intime Blick – Maria Sabine Augstein

27. April
— 14. September 2014

Fotografien von Inea Gukema-Augstein

Maria Sabine Augstein, als Sohn des Spiegel-Verlegers Rudolf Augstein auf die Welt gekommen, entschied sich im September 1977 für ein neues Leben als lesbische Frau.

Die Ausstellung: „Der intime Blick – Maria Sabine Augstein“ zeigt Fotografien, welche die Identitätsfindung von Maria Sabine Augstein nach der Geschlechtsumwandlung dokumentieren. Aufgenommen wurden sie von der Künstlerin Inea Gukema-Augstein, ihrer Lebenspartnerin. Wie keine andere ist sie durch die geglückte Kombination von künstlerischer Profession und privater Verbundenheit in der Lage, den neuen Lebensabschnitt aus nächster Nähe zu dokumentieren.

Die Fotografien entstanden zwischen 1985 und 1988. Viele davon waren noch nie zu sehen und werden jetzt im Kontext der aktuellen Diskussionen über Transgender und Menschenrecht gezeigt. Schon immer nutzen Künstler/innen die Portraitkunst, um diejenigen sichtbar zu machen, die versteckt und diskriminiert werden. Beispiele dafür sind Andy Warhols Portraitreihen von Transsexuellen (Brandhorst Museum München) ebenso wie die Galerie homosexueller Frauen von Zanele Muholis (dOCUMENTA 13).

Bekannt wurde Maria Sabine Augstein durch ihr erfolgreiches Engagement als Rechtsanwältin. Gemeinsam mit anderen erkämpfte – und erkämpft sie – mit bewundernswerter Geduld über mehrere Instanzen bis zum Bundesverfassungsgericht, mehr Rechte für Transsexuelle und die Gleichbehandlung der Eingetragenen Lebenspartnerschaft mit der Ehe.

Der Künstlerin Inea Gukema-Augstein gelingt es mit ihren Portraits diese beeindruckende Persönlichkeit auf ihrem Weg einer komplexen Selbstdefinition zu begleiten.