Edith Auerbach Contre l´oubli - Gegen das Vergessen

Ihre Themen und Motive sind im Paris der 30iger Jahre nicht neu, doch in der Ausführung individuell und einzigartig. Wie viele künstlerisch Tätigen in dieser Zeit zog es auch Edith Auerbach 1926 nach Paris, dem damaligen Zentrum und Schule der modernen Avantgarde und Zufluchtsort der Kreativen. Frauen waren zwar unverzichtbarer Bestandteil der Kunst, jedoch fast ausschließlich als Motiv und nicht als kreative Schöpferinnen. Trotzdem konnte Edith Auerbach hier recht bald ihre eigene unverwechselbare künstlerische Handschrift entwickeln. Im Mittelpunkt der Betrachtung stehen die Porträts von Menschen ihrer Zeit und ihres Umfeldes. Ihre Motive findet Edith Auerbach in den Pariser Cafés, den mondänen Etablissements und auf den Pariser Straßen. Als genaue Beobachterin ihrer Umgebung nimmt sie auch das kleinste Moment auf und stellt es klar und oft in Überzeichnung dar. Meist mit Bleistift, Kohle oder Feder versucht sie erst gar nicht, radikal rebellisch zu sein wie ihre männlichen Kollegen, sondern überzeugt subtil und mit konsequenter Natürlichkeit. Schlicht und dennoch voll aufregender Intimität entwickelt Auerbach ihre akzentuierte Bildsprache und zeigt in Strich, Form und Bildraum das Wesentliche und Typische.

Pauline Broekema
Hrsg: 
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