Rückblick

Rosen für Ilse – Ein gezeichnetes Leben

6. November
— 8. Dezember 2005

Christine Rieck-Sonntag

Der Bilderzyklus Rosen für Ilse ist Hommage und Requiem zugleich. In 21 Zeichnungen skizziert die Malerin Christine Rieck-Sonntag den Lebensweg der jüdischen Pianistin Ilse Wunsch, die vor den Nazis nach Amerika flüchten, ihre Mutter aber nicht vor dem Tod im Konzentrationslager retten konnte. Die Arbeiten sind Dokument einer ungewöhnlichen Freundschaft und bildnerischer Reflex einer spannungsreichen Epoche. Sie beruhen auf Gefühlserinnerungen, die Ilse Wunsch in ihren letzten Wochen der um 30 Jahre jüngeren Malerin anvertraut hat, zunächst in Zermatt und dann in Telefongesprächen zwischen Landshut und New York.

Christine Rieck-Sonntags Ausgangsmaterial sind Seiten aus dem Telefonbuch von Manhattan, die sie mit ihren Tuschelinien überzieht, Telefondrähten gleich. In expressiv unverwechselbar eigener Sprache bündelt und verdichtet sie die Linien zu Bildern von tiefem Ausdruck.