Rückblick

Mädchen

14. April
— 2. Juni 2002

Fotografien von Barbara Gass

Die ausgestellten Fotografien sind seit den sechziger Jahren entstanden. Das Gespür der Künstlerin für eine Situation und den richtigen Augenblick spricht aus den MädchenBildern, die sowohl Körpersprache und Gesichtsausdruck, als auch die alltägliche Wirklichkeit, als Szene, festhalten. Es sind „gefundene“ Bilder, nie arrangierte. Barbara Gass beobachtet mit ihrer Kamera sehr aufmerksam wie Menschen miteinander umgehen und wie sie sich in ihrer Umwelt verhalten.

„Die Fotografien von Barbara Gass, haben ein ganz eigentümliches, sehr zartes Verhältnis zur Wirklichkeit. Sie verschieben den Charakter des Realen nur um eine ganz kleine Spanne; oft ist ein Foto beides: einfach ein gutes Portrait und zugleich mit einem poetischen oder gleichnishaften Hauch übergossen, der aus dem Bild mehr macht, als nur die Abbildung einer speziellen Situation, sondern mehr zum poetischen Gleichnis einer Bleibenden wird. Die Spanne vom Wirklichen zum Gleichnishaften ist genau kalkuliert. Wenn das kleine Mädchen am Brunnen sitzt und dort „zunächst zufällig“ steinerne Frösche sitzen, so hat das Foto die Macht, diese Gegebenheiten, Kind, Brunnen und Frösche, auf eine eigene Weise neu zu verbinden.

Was die Bilder dieser Ausstellung zusammenhält, ist die große Linie, ein gewisser gemeinsamer Atem, der durch die Empfindung dafür belebt wird, wie weit die Fotografie sich von der Wirklichkeit entfernen soll oder darf.“ (Andreas Haus)