Rückblick
Schleier der Verletzlichkeit
29. Oktober
— 3. Dezember 2000
„Sie verschleiert nackte Körper, sie deckt Kleider aus weißem Stoff mit transparenten Papier zu; so verhüllt sie das Wahrnehmbare und verwischt die Umrisse der Wirklichkeit. Die Luxemburgerin Pina Delvaux entführt uns auf diesen Wegen in ihre persönliche, künstlerische Welt, in der sie von menschlicher Verletzbarkeit erzählt.
Die empfindsamen Wesen deren Geschichte sie in ihrem Werk darstellen will sind vor allem Frauen und Mädchen, manchmal auch angeschlagene oder verfolgte Tiere.“ (Colette Mart)
„Seit jeher stelle ich in Kästen zusammen, was verloren gegangen ist, schutzlose, verwaiste Dinge, nutzloses Zeug im Raum zu schaffen für Erinnerungen. In meiner Installation Schleier der Verletzlichkeit geht es mir um das Verhältnis zwischen dem, was Kleider verbergen und dem was sie verraten. Der Stoff verhüllt, bedeckt, lässt durchblicken, zeigt, verführt. Der Schleier verbirgt die Oberfläche und offenbart das Weibliche, das er versteckt. Kleider geben ihren Trägerinnen einerseits wichtige Rollen und andererseits sperren sie sie darin ein.
Die Beschaffenheit des Stoffes, ob leichte Spitze oder grobe Masche, weiches Gewebe oder Drahtgeflecht formt die Gestalt und verzerrt sie zugleich. Die Hülle, die das Wesen vor Verletzung schützt, verführt zur Verletzung.“ (Pina Delvaux)