Rückblick

Küchengeschichten

22. April
— 19. August 2007

Christa Zauner

Die Küche als Ort der Heim-Arbeit oder um lustvoll ein außergewöhnliches Gericht zuzubereiten, das Kochen an sich – alltägliche Notwendigkeit oder außerhäusliche Profession? Um diese Themenbereiche kreisen die ausgestellten Fotoarbeiten der österreichischen Künstlerin Christa Zauner.

Für die Serie „go home“ bat sie Bekannte, ein Lieblingsgericht pantomimisch zu kochen, also ohne Hilfsmittel die Handlungen nachzuvollziehen. Sie stellten sich das Backrohr vor, überlegten, wie sie die Tür öffnen, wie sie den Teig ausrollen. Eine Porträtierte wirft mit Genuss die gehackten Nüsse in die Teigmasse, eine sitzt und schneidet Zwiebeln fürs Gulasch – und die Tränen fließen.

Christa Zauner ergänzt die fehlenden Kochutensilien dadurch, dass sie sie in das Negativ kratzt und so weiße und schwarze Grafiken über den Fotos schweben. In der Serie „küche macht frei“ fotografiert sie die leeren Küchen – und zeichnet dann die lebenden Personen auf die Negative. Durch diese Überlagerungen werden die abwesenden Handelnden ersetzt, die unterschiedlichen Küchen bleiben somit „frei“, laden ein, sie zu benützen, sollen aber in wirtschaftlich schlechten Zeiten nicht Ort festgelegter Zuordnung werden. Auf dieses Paradoxon verweist auch der Titel, der eine Freiheit verspricht, die nicht eingefordert werden kann.