Rückblick

Dein Lachen soll zu Perlen werden – Gül ki inciler dökülsün

26. Januar
— 13. April 1997

Sammlung Hatice Güler-Meisel

„Das Kopftuch ist ein Zeichen des Weiblichen und einer weit zurückreichenden Frauenkultur. Es ist aber auch ein Zeichen der Macht der Männer über die Frauen. Die traditionell patriarchalische Struktur der Gesellschaft in der Türkei, die ihre stärkste Ausformung im Islam findet, schreibt die Frau nur auf eine untergeordnete, nur dienende Funktion fest, mit festgefügten Verhaltensregeln. Eine davon ist, dass eine gläubige Frau ihr Haar, ihr Wertvollstes, niemandem außer dem eigenen Mann zeigen darf. Die Tücher haben einen zusätzlichen, wichtigen Signalwert. So zeigen sie, ob eine Frau geschieden, verheiratet oder ledig ist, ob ihre Familie wohlhabend oder arm ist. Das gefühlsmäßige Befinden der Frau lässt sich an der Art des Bindens und der Oya (Spitzenverzierung) erkennen. Die Ausstellung möchte verfestigte Vorurteile über türkische Frauen hinterfragen.“
(Hatice Güler-Meisel)

Exponate aus der Sammlung von Hatice Güler-Meisel