Rückblick
Contre l´Oubli - Gegen das Vergessen
5. September 2021
— 30. Januar 2022
Auf einem Flohmarkt in Paris entdeckte ein niederländischer Kunsthändler das Werk einer fast vergessenen, deutsch-jüdischen Künstlerin, das der Edith Auerbach (1899-1994). 1926 hatte sie Deutschland mit Ziel Paris verlassen und war regelmäßige Besucherin der berühmten Künstler_innencafés in Montparnasse, wo sie ihre Skizzenbücher mit Porträts von Nachwuchstalenten und bekannten Menschen füllte. Ihre Entwicklung als Künstlerin wurde jäh durch den aufkommenden Nationalsozialismus unterbrochen. Ihre Versuche die französische Staatsbürgerschaft zu erhalten, schlugen fehl, „weil ich eine Frau bin“. Kurz vor der deutschen Invasion in Frankreich wurde sie im Lager Gurs in der Nähe der Pyrenäen interniert. Sie konnte nach vielen Strapazen fliehen und tauchte dann unter. Edith Auerbach überlebte den Krieg und hielt die Schrecken des Holocaust nach der Befreiung in einer Reihe ergreifender Gemälde fest, die sie Contre l'Oubli nannte.
Die Ausstellung zeigt mehrere Werke aus dieser Serie, neben hundertfünfzig Porträtzeichnungen aus den 1920er und 1930er Jahren und entstand dank der Zusammenarbeit mit dem Museum Belvédère und Pauline Broekema. Unser ganz besonderer Dank gilt dem Leihgeber M.B. Levit.