Führung / Seiltänzerinnen zwischen Autonomie und Anpassung

16. Januar 2022
> 15:00

Das Spektrum der autonomen Frauenprojekte in den 1980er Jahren reicht von Frauenhausinitiativen und dem Schutz vor sexueller Gewalt, Beratungs- und Präventionsangeboten, außerinstitutionellen Bildungseinrichtungen, über Berufshilfen bis hin zu einer neuen weiblichen Geschichtsschreibung. Die autonomen Frauen wirken in die Politik hinein, haben Mitspracherechte für die Gestaltung des damals einmaligen Hessischen Aktionsprogramms für Frauen (1984). Im Zuge der Förderung müssen sich die außerinstitutionellen Fraueneinrichtungen allerdings in Verwaltungsprozesse und -vorgaben sowie politische Richtungsweisungen einpassen. Die Waage zwischen Autonomie und Anpassung muss permanent austariert werden. Die Wirkung der Initiativen dieser Jahre ist beachtlich. Die Autonome Frauenbewegung der 1980er Jahre ebnet maßgeblich den Weg für die Etablierung neuer Themenschwerpunkte und Tätigkeitsfelder in neu definierte Strukturen, die bis heute Bestand haben.