Rückblick
Seiltänzerinnen zwischen Autonomie und Anpassung
28. November 2021
— 30. April 2022
Die 1980er sind das Jahrzehnt der autonomen Frauenprojekte. Das Ziel Geschlechtergerechtigkeit vor Augen rufen die Frauen zahlreiche Initiativen und Einrichtungen ins Leben. Das Spektrum reicht von Frauenhausinitiativen und dem Schutz vor sexueller Gewalt, Beratungs- und Präventionsangeboten, außerinstitutionellen Bildungseinrichtungen, über Berufshilfen bis hin zu einer neuen weiblichen Geschichtsschreibung. Selbstbestimmt schreiten die Frauen auf einem selbstgespannten Drahtseil voran – über Grenzen hinweg und als mutiges Beispiel für gesellschaftliche Veränderung.
Die autonomen Frauen erkämpfen sich Räume und Mitspracherechte und wirken bei der Gestaltung des revolutionären Hessischen Aktionsprogramms für Frauen (1984) mit. Doch mit der politischen und finanziellen Förderung gilt es bürokratischen Vorgaben und politischen Richtungsweisungen zu folgen. Die Aktivistinnen vollführen einen Drahtseilakt – zwischen Autonomie und Anpassung.
Die Ausstellung zeigt gegangene Wege, vielfältigen Einsatz sowie das unbändige Engagement für die Befreiung, Gleichberechtigung und Selbstbestimmung. Eine Vielzahl bisher unveröffentlichter Originaldokumente, Bildmaterial und Zeitzeuginneninterviews illustrieren die kämpferischen Jahre in Wiesbaden.
Gefördert durch das Hessische Ministerium für Wissenschaft und Kunst und das Kulturamt der Stadt Wiesbaden.